Dicke Bohnen
Jetzt im Sommer kriegt man sie auf jedem Wochenmarkt: dicke Bohnen. Besonders wenn sie noch ganz jung sind, kann man daraus köstliche Sachen machen.Dicke Bohnen, auch Saubohnen, Schweinsbohnen, Favabohnen, Ackerbohnen, Große Bohnen, Pferdebohnen, Viehbohnen, Faberbohnen oder Puffbohnen genannt, sind vielleicht auf den ersten Blick nicht jedermanns Sache. Sie sehen ein wenig unförmig aus, erinnern an Omas alten Garten der an die dicken Bohnen im Glas, die nicht wirklich gut schmecken. Dabei sind sie köstlich, wenn man sie frisch zubereitet. (Warnung: einige Menschen können die Bohnen nicht vertragen. Lest den Wikipedia-Artikel zur Ackerbohne)
Dicke Bohnen mit Speck war das Lieblingsgericht meines Vaters. Da er mit dieser Vorliebe in unserer Familie allein war, bekam er es nur selten, zumeist nur einmal im Jahr zu seinem Geburtstag. Ob meine Mutter das Gericht so zubereitet hat, wie mein Vater es wollte, weiß ich nicht. Er hat sich nicht beklagt, aber er hätte sich auch nicht beklagt, wenn es ihm nicht geschmeckt hätte. Uns, also meiner Schwester und mir, haben dicke Bohnen aus dem Glas mit Speck nie geschmeckt. Andere gab es aber nicht, denn sein Geburtstag fiel in den Winter, wo es nur eingemachte Bohnen gab. Dieses sämige Bohnengericht war Schuld, dass es Jahrzehnte gedauert hat, bis ich die dicken Bohnen für mich entdeckt habe.
Jetzt im Sommer bekommt man sie auf allen Wochenmärkten als frische Schoten. Man sollte mindestens zwei Kilo kaufen, denn nach dem Palen der Schoten bleiben noch so 400 Gramm übrig. Das Palen ist übrigens ein sinnliches Erlebnis, da die Schoten sehr schön duften und innen ganz pelzig sind.
Von meinen 2300 Gramm Schoten sind 490 Gramm Bohnen übriggeblieben.
Die Bohnen werden mit Butter und Zwiebeln ein paar Minuten geschmort. Anschließend die geschmorten Bohnen mit Satz und Peffer abschmecken und mit gehackter Petersilie (glattes Blatt) und dem Saft einer halben Zitrone vermischen. Fertig.